Gute Nachrichten für die Kappelrodeck: Die vorläufige Förderzusage des Bundes liegt vor, um den Gasfaserausbau in Kappelrodeck voranzubringen, informiert die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG. Danach bekommen Betriebe im Gewerbegebiet der Achertalgemeinde, die bisher mit einer Übertragungsrate von weniger als 30 Megabit pro Sekunde auskommen mussten, dank der staatlichen Förderung in den kommenden Jahren Zugang zum schnellen Glasfasernetz.
Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 2,08 Millionen Euro, 90 Prozent davon werden durch staatliche Fördermittel vom Bund sowie eine begleitende Landesförderung gedeckt. „Schon vor Corona war für uns klar: Eine breitbandige Dateninfrastruktur ist heute wesentlicher Standortfaktor für Unternehmen.
Deshalb müssen die Übertragunsraten mit den immer größeren Datenmengen der vernetzten Arbeit und Zusammenarbeit mitwachsen“, ordnet Bürgermeister Stefan Hattenbach die Bedeutung des Vorhabens ein. „Für uns als Gemeinde wäre es aber nicht leistbar, hier in dir Bresche zu springen. Deshalb sind wir wie andere Gemeinden auch finanziell auf diese hochprozentige Förderquote angewiesen.“ Statt kleiner Insellösungen beim Anschluss an das weltweite Datennetz habe sich der große kommunale Verbund der Kommunen des Ortenaukreises organisatorisch einmal mehr bewährt, sagte der Rathauschef.
„Die nächsten Schritte werden sein, die Netzplanung auszuschreiben sowie anschließend die Verlegearbeiten zu vergeben“, ergänzt Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. Die kommunale Gesellschaft koordiniert den Breitbandausbau im Landkreis. „Die Arbeiten werden im Laufe des Jahres 2021 gestartet und bis Ende des darauffolgenden Jahres abgeschlossen sein.“ Dieser Zeitplan gelte nicht nur für Kappelrodeck, sondern ebenso für die anderen 16 Kommunen, für die bisher staatliche Mittel beantragt wurden. Langfristig aber sollen nicht nur alle weißen Flecken auf der Landkarte der Breitbandversorgung verschwinden, sondern die gesamte Ortenau Zugang zum gigabitfähigen Netz erhalten.
Netzbetreiber des neuen Glasfasernetzes wird die Vodafone GmbH sein. Das Unternehmen hatte sich im Sommer dieses Jahres im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens gegen drei Konkurrenten durchgesetzt und ist gesetzlich gehalten, auch andere Betreiber auf die Infrastruktur zugreifen zu lassen (OpenAccess). Der Endkunde kann somit seinen Anbieter frei wählen, wenn dieser mit Vodafone eine Netzkopplung vereinbart hat.
Hintergrund:
Die Ausbaumaßnahmen werden koordiniert durch die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG. Die kommunale Gesellschaft, an der neben dem Landkreis auch 47 von 51 Städten und Gemeinden in der Ortenau beteiligt sind, steuert in den kommenden Jahren die Verlegung eines kreisweiten, überörtlichen Glasfasernetzes („Backbone-Netz“) sowie der Ortsnetze in den Kommunen. Kappelrodeck ist eine von 17 Kommunen im Kreis, für die von der Breitband Ortenau in einer ersten Runde Fördermittel beim Bund beantragt wurden.
Gemäß den Förderrichtlinien werden bis auf Weiteres Haushalte mit einem Verbrauch von unter 30 Megabit pro Sekunde angeschlossen. Zudem erlaubt eine Sonderförderung den bevorzugten Anschluss zentraler Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen sowie Gewerbegebiete an das Turbo-Internet.