Ortenaukreis baut Pflegestützpunkte aus
Stärkung der Beratungsstrukturen für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige
Der Sozialausschuss stimmte gestern dem Ausbau des Pflegestützpunktes Ortenaukreis um zweieinhalb Vollzeitstellen zu. Sie sollen die Beratungsstandorte in Offenburg, Kehl, Achern/ Oberkirch, Lahr und Haslach personell verstärken. „Der Pflegestützpunkt mit seinen dezentralen und wohnortnahen Beratungsstandorten ist für viele Menschen, die sich mit dem Thema Pflege konfrontiert sehen, eine wichtige Anlaufstelle. Mit seinem neutralen und kostenlosen Beratungsangebot ist er im Vor- und Umfeld der Pflege inzwischen nicht mehr wegzudenken“, erklärte Landrat Frank Scherer. Er begrüße, dass die Beratungsstellen jetzt Verstärkung bekommen.
„Seit 2011 gibt es in Ortenaukreis den Pflegestützpunkt zur Beratung pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen“, informiert Georg Benz, Sozialdezernent des Ortenaukreises. Die Mitarbeiter, die bis jetzt insgesamt drei Vollzeitstellen ausfüllen, würden Menschen zu Themen wie Demenz, Pflegemöglichkeiten oder Vorsorgevollmacht beraten und wertvolle Tipps und Informationen zur Patientenverfügung oder bei Fragen zu Sozialleistungsansprüchen geben. „Das Angebot wird seit seiner Einrichtung in zunehmendem Maß genutzt und die dezentrale Struktur hat sich bewährt. Mit unseren Kooperationspartnern, den Großen Kreisstädten und dem Caritas-Verband Kinzigtal, arbeiten wir sehr gut zusammen“, erklärte Benz. Es bestehe Einigkeit zwischen den Partnern, dass ein Ausbau der Kapazitäten dringend notwendig sei. Grund hierfür sei die stetig steigende Nachfrage. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegestützpunkt seien an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt. Deshalb müssten die Pflegebedürftigen oder ihre Angehörigen immer häufiger Wartezeiten in Kauf nehmen. „Das ist besonders in der Pflegeberatung ein schlechter Zustand, da der Bedarfsfall nicht selten innerhalb von Tagen oder sogar Stunden etwa nach einem Sturz oder einem Klinikaufenthalt eintritt“, so Benz weiter. „Betroffene sind dann oft mit der Situation überfordert und können nicht tage- oder wochenlang auf einen Beratungstermin warten.“
Die Novelle der Pflegeversicherung und der Landesrahmenvertrag in Baden-Württemberg zur Arbeit und Finanzierung der Pflegestützpunkte räume dem Ortenaukreis als zuständigem Träger der Sozialhilfe das Recht ein, die Pflegestützpunkte weiter auszubauen und die Pflegeberatung zu verbessern. „Wir können in Zukunft mehr pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen schneller, über einen längeren Zeitraum und umfassender beraten, auf Wunsch auch in ihrer häuslichen Umgebung oder in ihrer Pflegeeinrichtung, und für sie etwa einen individuellen Versorgungsplan erstellen“, so Benz.
Die Kooperationspartner werden die zusätzlichen Stellen besetzen und bis Ende 2020 die Entwicklung im Pflegestützpunkt beobachten. Steige die Nachfrage weiter – womit aufgrund der demografischen Entwicklung zu rechnen sei -, könnten bis Ende 2021 weitere Stellenkontingente aufgebaut werden, schloss Benz.
Weitere Informationen zum Pflegestützpunkt gibt es im Internet (www.pflegestützpunkt-ortenaukreis.de) und bei den regionalen Standorten:
Zentrale in Offenburg
Stadt Offenburg Seniorenbüro, Am Marktplatz 5, 77652 Offenburg
Telefon: 0781 822593
psp-ortenaukreis@offenburg.de
Außenstelle Achern-Renchtal,
Stadt Achern, Illenauer Allee 73, 77855 Achern,
Telefon: 07841 642-1347/642-1267
Stadt Oberkirch, Eisenbahnstraße 1, 77704 Oberkirch
Telefon: 078902 8-2530
psp-ortenaukreis@achern.de
Außenstelle Kehl,
Stadt Kehl, Richard Wagner-Straße 3 , 77694 Kehl
Telefon: 07851 8866558
psp-ortenaukreis@stadt-kehl.de
Außenstelle Kinzigtal
Mehrgenerationenhaus Haslach, Sandhaasstraße 4, 77716 Haslach
Telefon: 07832 9955-220
kontakt@psp-kinzigtal.de
Außenstelle Lahr
Stadt Lahr, Rathausplatz 7, 77933 Lahr
Telefon: 07821 910-5017
psp-ortenaukreis@lahr.de