Ortenaukreis fördert soziale Einrichtungen
Bisherige Zuschüsse sollen gestiegenen Personalkosten angepasst werden
Der Ortenaukreis erhöht die Förderung für mehrere soziale sowie karitative Einrichtungen und Projekte im Landkreis. Das hat der Sozialausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, 18. Juli, dem Kreistag für die kommenden beiden Jahre empfohlen. So sollen die niedrigschwelligen Beschäftigungsangebote für chronisch psychisch erkrankte Menschen an kreisweit fünf Standorten und die Sozialpsychiatrischen Dienste in Trägerschaft der freien Wohlfahrtsverbände zusätzliche Gelder erhalten. Ebenso sollen die Zuschüsse für die Tagesstätten für chronisch psychisch erkrankte Menschen im Ortenaukreis sowie für die Tagesstätte für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten in Lahr steigen. Zudem empfiehlt der Ausschuss die beiden Schuldnerberatungen für Arbeitslosengeld 2- und Sozialhilfeempfänger bei den Caritasverbänden Acher-Renchtal und Kinzigtal sowie die allgemeine Schuldnerberatung bei allen Caritasverbänden im Kreis mit weiteren Mitteln zu fördern.
„Die Träger der freien Wohlfahrtspflege im Ortenaukreis leisten eine unverzichtbare Arbeit für die Menschen in Region. Sie sind Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenssituationen und bieten umfassende Beratung und Unterstützung. Damit dies auch in Zukunft so gut gelingen kann wie bisher, ist es notwendig, unsere Förderung insbesondere aufgrund tariflicher Personalkostensteigerungen anzupassen“, so Sozialdezernent Georg Benz.
Die Tagesstätten für Menschen mit psychischen Erkrankungen bieten chronisch psychisch erkrankten Personen aus dem Ortenaukreis niedrigschwellige Beschäftigungs- und Arbeitsangebote zur Tagesstrukturierung und Vermeidung sozialer Isolation. Betrieben werden sie von Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege an den fünf Standorten Achern, Kehl, Lahr, Offenburg und Hausach. Der bisherige Zuschuss von 40.000 Euro soll um 1.200 Euro für das Jahr 2019 und ab dem Jahr 2020 um weitere 1.240 Euro erhöht werden.
Die Sozialpsychiatrischen Dienste im Ortenaukreis haben die Aufgabe chronisch psychisch erkrankten Menschen ein Leben unabhängig von stationärer Versorgung zu ermöglichen, eine selbständige Lebensführung zu unterstützen und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern. Die Sozialpsychiatrischen Dienste in Kehl und Lahr betreibt der Kreis selbst, das Angebot in Achern, im Kinzigtal, in Offenburg-Stadt und Offenburg-Umland liegt in der Trägerschaft der freien Wohlfahrtsverbände. Der Kreiszuschuss für Letztere soll im kommenden Jahr um 4.930 Euro auf 169.120 Euro erhöht werden, im Jahr 2020 sollen weitere 5.080 Euro hinzukommen.
Auch die Zuschüsse für die Tagesstätten für chronisch psychisch erkrankte Menschen in Hausach/Kinzigtal, Offenburg, Acher-Renchtal, Kehl und Lahr sollen von insgesamt rund 239.400 Euro um rund 7.000 Euro in 2019 und weitere 7.400 Euro ab dem Jahr 2020 angehoben werden. Die Tagesstätten im Ortenaukreis sind niedrigschwellige Basisangebote zur Tagesstrukturierung für psychisch erkrankte Menschen. Sie bieten Teilhabe am sozialen Leben, vermeiden soziale Isolation, unterstützen alltagspraktische Fähigkeiten und stärken die ambulante Versorgung.
Die Tagesstätte für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenbezirk Ortenau in Lahr erhält nach der Empfehlung des Sozialausschusses ein Plus von 1.806 Euro in 2019 und 1.860 Euro in 2020. Die Fördersumme für 2019 beträgt damit 61.870 Euro, die für 2020 insgesamt 63.730 Euro. Das Angebot soll gesellschaftliche Ausgrenzung und Isolation überwinden helfen und den Aufbau sozialer Beziehungen unterstützen. Die Tagesstätte verfügt unter anderem über Aufenthaltsmöglichkeiten, sanitäre Anlagen und eine Kleiderausgabe und bietet täglich eine warme Mahlzeit und verschiedene Beratungen an.
Mit zusätzlichen 2.015 Euro und damit 68.900 Euro soll die Schuldnerberatung für Arbeitslosengeld 2- und Sozialhilfeempfänger bei den Caritasverbänden Acher-Renchtal und Kinzigtal in 2019 gefördert werden, im Folgejahr sollen es weitere 2.070 Euro und damit eine Jahressumme von 70.970 Euro sein. Die allgemeinen Schuldnerberatungen, die bei allen fünf Caritasverbänden im Kreis angesiedelt sind und sich an alle Hilfesuchenden richtet, können für 2019 und 2020 mit einer Budgeterhöhung um 3.611 Euro bzw. 3.720 Euro rechnen. Damit erhalten sie im kommenden Jahr Gelder in Höhe von 123.960 Euro, im darauffolgenden Jahr sind es 127.680 Euro.