Wolf, Luchs & Co
Informationen zu Wolf, Luchs & Co
Auerhuhn
Das Auerhuhn gilt als Wappentier des Schwarzwaldes. Der im Verborgenen lebende, extrem scheue Waldvogel ist in seinem ursprünglichen Lebensraum im Schwarzwald zunehmend vom Aussterben bedroht. Gründe hierfür sind der Lebensraumverlust und der zunehmende Freizeitdruck in den Rückzugsräumen des Auerhuhns. Auch im Ortenaukreis finden sich in den Schwarzwaldhochlagen noch einige der seltenen, streng geschützten Tiere. Daher gilt es, insbesondere in der sensiblen Winterzeit, im Auerhuhngebiet auf den vorgegebenen Wanderwegen oder Skilanglaufloipen zu bleiben, um die Tiere nicht unnötig zu stören.
Bei Auerhuhnsichtungen wenden Sie sich bitte an den Wildtierbeauftragten des Landkreises.
Biber
Der Biber ist eine streng geschützte Wildtierart. Er lebt in Gewässern mit ufernahen Gehölzen. Wie kein anderes Tier gestaltet der Biber die Landschaft nach seinen Ansprüchen: Er fällt Bäume, baut Biberburgen und Dämme und staut so ganze Wasserläufe auf. Der Biber ernährt sich rein vegetarisch von Trieben, Knospen und Blättern, Rinde und Feldfrüchten. Die Anwesenheit des Bibers kann zu Konflikten führen, insbesondere dann, wenn die Bauarbeiten des Bibers zur Überflutung von landwirtschaftlichen Nutzflächen führen oder wenn der Biber vom Menschen genutzte Bäume fällt.
Bei Konfliktfällen mit Bibern wenden Sie sich bitte an das Amt für Umweltschutz, Tel. 0781 805-9513, Mail: umwelt@ortenaukreis.de oder den Wildtierbeauftragten des Landkreises.
Goldschakal
Der Goldschakal ist ein Hundeartiger, der dem heimischen Fuchs sehr ähnlich sieht. Er ist etwas größer als ein Fuchs, aber deutlich kleiner als der Wolf, mit dem er recht eng verwandt ist. Ursprünglich war der Goldschakal in Mitteleuropa nicht heimisch. Begünstigt durch den Klimawandel, durch die menschliche Kulturlandschaft und das Fehlen seines Hauptfeindes Wolf hat sich der ursprünglich nur im südöstlichen Europa heimische Goldschakal in Richtung Mitteleuropa ausgebreitet. Auch in Baden-Württemberg gab es schon mehrere Hinweise und sogar nachgewiesene Reproduktion des Goldschakals.
Sollten Sie Hinweise auf die Anwesenheit eines Goldschakals haben (Sichtungen etc.), melden Sie diese bitte an den Wildtierbeauftragten des Landkreises.
Luchs
Der Luchs galt in Baden-Württemberg rund 200 Jahre als ausgestorben, bis vor etwa 20 Jahren wieder einzelne männliche Luchse aus der Schweiz auf der Suche nach einer Partnerin nach Baden-Württemberg eingewandert sind. Auch im Ortenaukreis konnten so bereits Luchsnachweise verzeichnet werden. Für die Etablierung einer stabilen Luchspopulation reicht die Zuwanderung der wenigen männlichen Tiere aus der Schweiz nicht aus – es fehlen die weiblichen Tiere. Seit dem Jahr 2023 läuft daher ein Projekt zur Bestandsstützung der seltenen Tierart in Baden-Württemberg im Rahmen dessen Luchse aktiv im Schwarzwald angesiedelt werden.
Für den Menschen ist der Luchs ungefährlich. Es kommt sehr selten zu Begegnungen mit dem scheuen Tier.
Sollten Sie Hinweise auf die Anwesenheit eines Luchses haben (Sichtungen, mögliche Spuren, Rissfund etc.), melden Sie diese bitte an den Wildtierbeauftragten des Landkreises.
Wildkatze
Die Wildkatze wurde 2009 bei Bühl im Landkreis Rastatt wiederentdeckt, nachdem sie 1912 in Baden-Württemberg als ausgestorben galt. Vor allem in den Wäldern der Rheinebene lässt sich diese äußerst scheue Tierart finden. Rein optisch ist es kaum möglich, die Wildkatze von der gewöhnlichen Hauskatze zu unterscheiden. Die Wildkatze hat typischerweise eine dunkle Rückenlinie (Aalstrich) und einen dicken, buschigen Schwanz mit schwarzer Ringelung. Regelmäßig kommt es zur Hybridisierung von Wildkatzen mit Hauskatzen, weshalb eine Kastration von Freigängerkatzen dringend anzuraten ist.
Wolf
Seit einigen Jahren streift der Wolf wieder durch Baden-Württemberg und damit auch durch den Ortenaukreis. Insbesondere im Schwarzwald gibt es immer häufiger Nachweise der ursprünglich ausgerotteten Tierart. Die Hauptnahrung des Wolfes besteht in den großen zusammenhängenden Waldgebiete des Schwarzwalds vor allem aus Rehen, Rothirschen und Wildschweinen. Allerdings kommt es auch immer wieder zu Übergriffen auf Weidetiere, weshalb das Thema Wolf immer wieder zu Diskussionen führt.
Für den Menschen stellen Wölfe grundsätzlich keine Gefahr dar, da sie vorsichtig sind und eine direkte Begegnung mit dem Menschen in der Regel meiden. Da sie Menschen bereits über große Distanzen wahrnehmen, ist eine Begegnung eher eine Seltenheit. Falls es dennoch zu einer Begegnung zwischen Mensch und Wolf kommt, gilt wie bei allen anderen Wildtieren auch: Begegnen Sie ihnen mit Respekt, halten Sie Abstand und bedrängen Sie die Tiere nicht.
In der Regel ziehen sich Wölfe beim Anblick des Menschen zurück.
Sollten Sie Hinweise auf die Anwesenheit eines Wolfes haben (Sichtungen, mögliche Spuren, Rissfund, Losung etc.), melden Sie diese bitte an den Wildtierbeauftragten des Landkreises.
Zur Förderung von Herdenschutz/ Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor Schäden durch den Wolf wenden Sie sich bitte an das Amt für Umweltschutz, Tel. 0781 805-9513, Mail: umwelt@ortenaukreis.de